Kindergeburtstag

Motto „TKKG“

2021

Dieses Thema hätte ich als Kind sicher auch gerne mal zum Geburtstag gehabt: TKKG kenne ich noch aus meiner Kindheit und trotz aller Kritik an den Protagonisten, finde ich TKKG, schon alleine aus nostalgischen Gründen, gar nicht so schlecht als Thema. Auf jeden Fall ein Detektivgeburtstag … der aber (so unser geheimer Plan) die Kinder trotzdem noch überraschen sollte, schließlich ist der 10. Geburtstag ja schon was besonderes. 

Wer diesen Beitrag bis zum Ende liest, wird sicher denken, bei uns ist jetzt alles zu spät – aber inzwischen ist „Kindergeburtstag“ irgendwie unser gemeinsames Familienhobby geworden und da machen alle mit Begeisterung mit.

Schon bei der Einladung habe ich alle Register gezogen, ich war absolut überwältigt von der Vielzahl der Ideen, die ich bei meiner Recherche zum Thema Detektivgeburtstag im Internet gefunden habe. Also habe ich das gemacht, was ich immer mache wenn ich mich nicht entscheiden kann, ich habe einfach alle Ideen zusammengebastelt.

So habe die Gäste schon mit der Einladung jede Menge Spaß gehabt. Wir haben uns für eine geheime Akte entschieden, wo auf jeder einzelnen Seite eine andere Art der „Entschlüsselung“ gefunden werden mußte. Zugegeben, eine Seite hätte es auch getan, aber wir hatten ja genug Zeit:

Auf der ersten Seite war der Text auf Folie gedruckt, die auf einem schwarzen Hintergrund klebte und somit schlecht zu lesen war, an einer Seite konnte man ein Stück gelbes Papier „die Taschenlampe“ zwischen Folie und schwarzes Papier schieben und den Text so  lesen. Die zweite Seite war eine Art „Rubbellos“, der Text wurde normal gedruckt, etwas durchsichtige Folie darauf geklebt und dann mit Acrylfarbe (gemischt mit ganz wenig Spüli) übermalt. Natürlich in TKKG blau. Auf der Dritten Seite habe ich mir aus einem Kinderdetektivset den roten Hintergrund eingescannt und mit gelbgrüner Schrift den Text geschrieben. Für solche Spielereien nutze ich gerne den Microsoft Publisher. mit einem Stück roten Transparentpapier „die Lupe“ kann man den Hintergrund verschwinden lassen und den Text lesen. Die vierte Seite war dann auch nur noch ein handschriftlicher Text mit einem UV Stift geschrieben.

Die Akte wurde oben noch mit einem coolen Foto des Geburtstagskindes versehen und in einen Umschlag gepackt. In einen kleineren Umschlag (mit dem Hinweis diesen zuerst zu öffnen) kamen dann die ganzen Dechiffrierwerkzeuge: Taschenlampe, Lupe, UV-Stift und ein 10 Centstück zum rubbeln.

Schon alleine das Basteln hat total viel Spaß gemacht, wir haben viel ausprobiert und experimentiert (mit Farben und so).
 

Die Geburtstagstorte war jetzt nicht so aufwändig, ich habe einfach auf meinem Lebensmittelfarbe-auf-Fondant-Drucker Bilder ausgedruckt und die TKKG Tonies daraufgestellt. Wenn man sich gut im Thema auskennt, merkt man, daß ich das originale TKKG (Logo) mit TKKG Junior gemischt habe. Das fand Emilia aber nicht so schlimm.

Der beliebte Fantakuchen und „Oskar“ (Gabis Hund) als Fondantdruck.

Dieser leckere Kuchen ist eigentlich nur ein einfacher Marmorkuchen mit viel Kakao im inneren, aber so ein „Schoko-Klöschenkuchen“ war absolut Pflicht. Die Sauerlichschokolade ist hier auch auf Fondant gedruckt und eßbar.

Die berühmte Sauerlichschokolade gab es natürlich auch noch, dazu habe ich die Schrift von kleinen Schokoladenriegeln einfach mit einem neuen Namen überklebt. Schön zur Tischdeko oder in die Partytüte.

Die Muffintopper bringen nochmal richtig Farbe ins Spiel, die Blüten habe ich mit meiner Cuttlebug ausgestanzt. An Fasching hatte sich meine Tochter als Gabi verkleidet und wir haben ihr einen orangefarbenen Hoodie entsprechend beplotten lassen. Da sie auch so blond ist, fand ich das ganz witzig.

Mit den T-Shirts habe ich es mal wieder etwas übertrieben, aber ich fand die Idee gut und mit den Farben hab ich natürlich vorher die Mütter gefragt. Für jedes Kind gab es dann noch ein Notizheft, Kugelschreiber und eine Spezialsonnenbrille.

Dann haben wir noch Dechiffrierscheiben gebastelt und dabei noch den Cäsar Code erklärt

Da mich die Kinder ja schon kennen, kam auch die Frage, ob es denn heute noch einen Fall zu lösen gibt, wie auf der Einladung angekündigt?  Da habe ich mich dann etwas rausgeredet und alle zum „Stille-Post“-Spielen zusammengetrommelt.

Während die Kinder gespielt haben, haben wir die Musik leiser gedreht und diesen Text /Radiobeitrag, den wir vorher einsprechen haben lassen, abgespielt mit Interview und allem drum und dran. Wir haben es 4x abgespielt bis die Kinder was gemerkt haben. Aber glücklicherweise haben wir ja digitales Radio, das man „zurückspulen“ konnte. Total krass, die Kinder haben uns das wirklich halbwegs abgekauft. Ok, auf die Frage, ob wir uns da einschalten sollen – natürlich ein klares „JA“. Aber was tun?
Zum Glück war die Zeugin eine Nachbarin, die einige der eingeladenen Gäste gut kannten. Da kann man ja mal klingeln. Also los. Die Zeugin hatte, natürlich mit uns abgesprochen, ihren Text gut gelernt.
Sie sollte folgendes sagen: Beschreibung des Fluchtautos (zufällig exakt wie mein Auto) mit Teil des Kennzeichens, Beschreibung der Täter, hässlicher Hut und roter Wollpullover mit langen Fransen. Ach, und dann haben die Täter auf der Flucht noch eine Art Band verloren, was die Polizei aber als unwichtig abgetan hat und nicht haben wollte. Dieses merkwürdige Band haben die Kinder dann auch gleich einkassiert.
Einige der Kinder kannten auch den Ort (zufällig der Nachbarort) wo die Täter gefasst wurden. in diese Richtung sind wir dann losmarschiert und haben zufällig mein Auto gefunden.
 
Mein Auto wurde auch von einigen Kindern erkannt, da wir bei uns zuhause nochmal vorbei sind, meinte ich, mein Auto würde doch bei uns zuhause stehen, kann ja gar nicht mein Auto sein… aber mein Auto war nicht da – oh nein, MEIN Auto wurde gestohlen und als Fluchtwagen benutzt.
Es war so krass, die Kinder schwankten die ganze Zeit hin und her, das kann nicht sein, oder vielleicht doch?
Zum Glück fanden wir mein Auto recht schnell auf einem Feldweg.

Das Auto wurde dann selbstverständlich gründlich untersucht und einiges zur späteren Überprüfung (es fing furchtbar an zu regnen) mit nach Hause genommen.

In den Ferien waren wir im Spionagemuseum in Berlin, (unglaublich gut gemacht und interessant für alle Altersklassen) da haben erfahren, dass damals schon die Römer Geheimnachrichten mittels Bändern (Gürtel) ausgetauscht haben, die man nur decodieren konnte, wenn man die entsprechende Rolle (hier ein altes Rohr) hat.

Auf jeden Fall haben die Kinder zwei geheime Wörter entschlüsselt. Die erste war in dem Band versteckt, das man auf das Rohr wickeln musste und die andere Nachricht in einem alten TKKG Buch, das wir noch in unserem Bücherfundus gefunden haben. Man kann natürlich irgendein Kinderbuch nehmen. Im Auto lag das Buch und in der Seitentür versteckt eine Folie mit ein paar Kreisen und dem Hinweis Seite 31. Wenn man die Folie auf die entsprechende Buchseite legt, sind ein paar Buchstaben umkringelt, die man dann einfach aufschreiben kann. 

Hier könnte man nochmal die gebastelte Decodierscheibe mit dem Cäsar-Code ins Spiel bringen (je nachdem wie alt die Kinder sind), also wenn die die entschlüsselten Buchstaben kein richtiges Wort ergeben, müssen sie eben noch mit der Scheibe entschlüsselt werden. Für die Kinderdetektive kein Problem.

Dieser Zettel fand sich auch noch zusammengeknüllt im Auto und sollte den Hinweis geben, wo die Beute letztendlich versteckt ist, sie war nämlich nicht im Auto. Die Lösung war hier die Kinderküche im Sandkasten bei uns im Garten.

Dort versteckt war nämlich dieses Kryptex, wo man das entschlüsselte Wort durch Drehen einstellen konnte und sich das Kryptex so öffnete. Dieses Teil habe ich mal in der Spielzeugabteilung bei den Mitbringspielen vom Kosmos Verlag gefunden und dann mit neuen Zahlen, bzw. Buchstaben versehen. Dazu haben wir das Teil vorsichtig auseinandergenommen und entsprechend Buchstaben mit dem Computer mit dem richtigen Abstand ausgedruckt und festgeklebt.

Im Kryptex versteckt waren die Diamanten und Goldtaler aus Schokolade (in einem Beutel aus schwarzem Samt) lagen auch noch dabei. Beute erfolgreich sichergestellt.

An dieser Stelle hätte man das ganze gut beenden können, aber mein Mann wollte gerne noch etwas an PC „basteln“ …

Also hatten wir hier noch ein weiteres Problem: das Kryptex ließ sich mit den decodierten Wörtern nicht öffnen.  Auf dem Band stand nämlich : „KomGlockner“ und im Buch ergab sich mit den markierten Buchstaben „Gabi“ 

Glücklicherweise wurde im Radiointerview noch auf die Webseite der Polizei verwiesen und die Kinder hatten sich fleißig Notizen gemacht. 

Mein Laptop stand bereit und die Kinder haben die Seite eingetippt und gelangten auf die Seite der „Polizei“ – natürlich nicht in echt, diese Seite hatte mein Mann sehr kreativ in unser hauseigenes Netzwerk programmiert (keine Verbindung mit dem echten Internet, was den Kindern aber nicht aufgefallen ist) .

Dort haben sie erstmal ein Kontaktformular ausgefüllt, wo sie den Standort des Fluchtautos beschrieben haben und dass sich die Beute hier bei uns zuhause befindet. Dann gab es da noch ein Log-in… 

Da haben sie dann einfach mal sie beiden entschlüsselten Wörter eingegeben und siehe da, sie waren im „Internen Bereich“ der Polizei (natürlich nicht in echt)

Sie konnten „Verbrecherkartei“ anklicken und Namen eingeben… da war ja noch der Brief. Also wurde nach „Eddi“ und „Dolores“ gesucht. Die beiden Seiten schnell ausgedruckt und die beiden Steckbriefe angeschaut. 

Wir haben nach Verbindungen zwischen den beiden gesucht: es fiel auf das die Ex-Freundin von Eddi den gleichen Namen hatte wie die Schwester von Dolores und das war wirklich das Wort mit dem sich das Krytex öffnen ließ.

 

Täter gefasst (schon ganz am Anfang), Fluchtfahrzeug und Beute gefunden, was fehlt jetzt noch? 

Klar, die Täter auch überführen – das macht man mit Fingerabdrücken. 

Wir hatten in der Zwischenzeit das Auto geholt und so konnten die Kinder unser Auto nach Fingerabdrücken untersuchen. Wir hatten aus einem alten Detektivset noch Fingerabdruckpulver und so haben sie dann mit dem Pulver, einem weichen Pinsel und Tesafilm die FIngerabdrücke vom Auto genommen. Die Fingerabdrücke hatte ich dort natürlich mit Margarine schön deutlich plaziert.

Ok, die Fingerabdrücke stimmten auch überein. Fall gelöst!

Im Nachhinein muss ich sagen, die Kinder hatten mindestens soviel Spaß wie wir Eltern bei der Vorbereitung. Allerdings bekomme ich die letzten Reste vom dem Fingerabdruckpulver nicht mehr von meiner Autotür ab! Also das besser nicht nachmachen, zum Glück ist mein Auto auch ziemlich alt und da ist das nicht schlimm.

Klar, es gab auch noch die Partytüten, wo Sonnenbrille, Kugelschreiber und Notizheft schon zwischendurch sicher verwahrt werden konnten. Mit ein paar Süßigkeiten dazu- perfekt. Wer wollte durfte auch ein paar Diamanten zur Erinnerung mitnehmen…

Die berühmte Sauerlichschokolade gab es natürlich auch noch, dazu habe ich die Schrift von kleinen Schokoladenriegeln einfach mit einem neuen Namen überklebt. Auch schön zur Tischdeko oder in die Tüte.

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